BDE und bvse fordern entschlossenes Handeln von Bund und Ländern, um Batteriebränden in der Entsorgungswirtschaft zu begegnen

Entsorgerverbände rufen zur Einberufung eines Runden Tisches auf

17.07.2025

Die Entsorgerverbände BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft und bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V. fordern in einem gemeinsamen Brief an Bundesumweltminister Carsten Schneider, Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche und die Länder­umwelt­ministerien die Einberufung eines Runden Tisches, mit dem klaren Ziel wirksamere regulatorische Maßnahmen gegen Batteriebrände zu erarbeiten.

Täglich ereignen sich allein in Deutschland rund 30 Brände in Entsorgungsanlagen und Sammelfahrzeugen durch falsch entsorgte Batterien und Akkus. Deren Zahl wächst bedrohlich, allein in den vergangenen Monaten kam es mehrfach zu Großbränden in Recyclinganlagen. Mit spürbaren Auswirkungen auf die gesamte Entsorgungsinfrastruktur. 

Seit Jahren nehmen Brände durch sogenannte Fehlwürfe von Batterien drastisch zu – die Folge sind Schäden in Milliardenhöhe und existenzbedrohende Risiken für Beschäftigte, Feuerwehrmänner und Anwohner in umliegenden Gemeinden. Die Versicherer reagieren mit steigenden Prämien oder schließen Absicherungen komplett aus.

In ihrem Brief an Bundesumweltminister Schneider, Bundeswirtschaftsministerin Reiche und die Landesumweltminister stellen der BDE und bvse konkrete Forderungen:

  • Einführung eines generellen Batteriepfandsystems
  • Herstellerfinanzierte Fondslösung zur Absicherung der Recycling- und Entsorgungswirtschaft im Schadensfall
  • Kennzeichnungspflicht zur besseren Verbraucheraufklärung für Batterien und Altgeräte mit Akkus
  • Verbot von Einweg-E-Zigaretten oder mindestens Einführung eines Pfands

Anja Siegesmund, Geschäftsführende BDE-Präsidentin, erklärt: „Seit Jahren ist unsere Branche mit immer häufigeren Bränden konfrontiert, die auf Batterien zurückzuführen sind. Die Betriebe haben gehandelt und erheblich in Brandschutzmaßnahmen investiert. Das allein reicht aber nicht – das Problem muss an der Wurzel gepackt werden. Der Bund, die Länder und die Wirtschaft müssen entschlossen gemeinsam handeln.“

Zudem kritisiert bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock die bisherigen gesetzlichen Regelungen als unzureichend: „Die geplanten Novellen im Batterie- und Elektroaltgeräte-Recht reichen bei weitem nicht aus. Was wir brauchen, ist ein verbindlicher Runder Tisch von Bund, Ländern und der Wirtschaft – als Grundlage für ein wirksames und dringend notwendiges Gesetzgebungsverfahren. Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern zwölf, heißt: Die Entsorgungswirtschaft steht kurz vor dem Kollaps!“

Hintergrund

  • Ursache und Häufigkeit: Ein Großteil der Brände in Sortier- und Entsorgungsanlagen wird durch Lithium-Ionen-Batterien ausgelöst.
  • Finanzielle Dimension: Brände verursachen pro Jahr Schäden in dreistelliger Millionenhöhe.
  • Versicherungssituation: Versicherer ziehen sich zurück, Prämien für Versicherungen steigen drastisch oder werden ganz verweigert.

Internationale Entwicklung: Weitere europäische Verbände rufen zu Maßnahmen auf, wie Einwegpfand, Herstellerfonds oder Batteriekennzeichnung.

Die Entsorgerverbände drängen auf rasches und entschlossenes Handeln, um Sicherheitsrisiken zu reduzieren, die Entsorgungsinfrastruktur zu schützen und die Kreislaufwirtschaft zukunftsfest zu machen.

 

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Dirk Böttner‑Langolf
Pressesprecher BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e. V.
Von-der-Heydt-Straße 2
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Telefon.: +49 30 590 03 35-20
E-Mail: boettner-langolf@bde.de

Michaela Ziss
Pressereferentin bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V.
Fränkische Straße 2
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Telefon: 0049 228 988 49 17
Fax: +49 228 988 49 99
E-Mail: ziss@bvse.de
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